Free Fire: Wie viele Kugeln passen in einen Menschen?

PENG PENG PENG!! BÄMBÄM!

Abseits vom großen Festival hatten wir das Vergnügen uns Free Fire, den neuen Film von Ben Wheatley, der uns zuletzt mit High Rise überrascht hatte, zu Gemüte zu führen. In einer verlassenen Lagerhalle in Boston, in den späten Siebzigern geht ein Waffendeal zwischen IRA-Kämpfern und Waffenhändlern den Bach runter und verwandelt sich in eine gewaltige Schießerei. weiterlesen →

Insyriated: Dieser Film darf

Ein Film über Syrien, aha, denke ich beim Durchblättern des Programmes und frage mich was über den Bürgerkrieg noch gesagt werden muss. Welche Bilder man dazu gesehen haben muss, die nicht jeden Tag in den Nachrichten zu sehen sind. Jedesmal, wenn ich im Kino sitze, sitze ich schließlich im Kino und tue nichts um wirklich zu helfen. Was können Filme? Kann Kunst etwas bewegen?

weiterlesen →

Honeygiver among the Dogs: Zwischen den Welten

Ein Film Noir aus Bhutan ist selbst auf einem Festival wie der Berlinale eine Besonderheit und macht neugierig. Bhutan hat schließlich nur ein paar hunderttausend Einwohner und führte erst 1999 das Fernsehen ein. Dass das Festivalpublikum fast geschlossen sitzen bleibt für das Q&A mit dem Hauptdarsteller Jamyang Jamtsho Wangchuk ist dagegen vor allem der Qualität des Films geschuldet.

weiterlesen →

The Bomb: Now I am become death, destroyer of Worlds

Die Berlinale versteht sich zum Teil als politisch. Ich erinnere mich noch gut an Panahis Taxi, der 2015 den Goldenen Bären gewann. Auch diesmal ist es nicht anders. Gerade zu diesen Zeiten, wo Trump in Amerika zum Präsidenten gewählt wurde und sich die Europäische Ordnung stark bedroht sieht, kommt so ein Film gelegen. Schön, dass sich die Berlinale als weiterlesen →

Pokot (Spoor) – Ob das Absicht war?

Wer nur die ersten Minuten des neuen Films der preisgekrönten Regisseurin Agnieszka Holland sieht, der stellt sich wohl auf ein ernstes, tiefgehendes Drama oder Monumentalwerk mit opulenten Landschaftsbildern ein. Wer die folgenden zwei Stunden aber auch noch mitbekommt, der wird entweder stinksauer sein und diesen Film verreißen, oder etwas dümmlich vor sich hin kichernd den Kinosaal verlassen, um sich über die absurde und komplett aus dem Ruder gelaufene Reise, die er/sie gerade mitgemacht hat, die Augen zu reiben. Diese Kritik tut letzteres, auch wenn die gegenteilige Meinung zu Pokot komplett nachvollziehbar ist.

weiterlesen →

Django: Weck‘ mich, wenn die Musik wieder läuft!

Was muss ein Eröffnungsfilm alles leisten? Diese Frage stellen wir jedes Jahr aufs Neue und das sollte sich jetzt ändern; stattdessen möchte ich Django von Etienne Comar, den offiziellen Einstand dieser Berlinale, einfach für sich nehmen und nur die Frage beantworten: Lohnt der sich? Leider kommt er auch ohne das Handicap ein Festival eröffnen zu müssen nicht viel besser weg.

weiterlesen →

Back for Good: „Gib‘ mir mein Leeeeeben zurück…!“

Angie kommt grad aus dem Entzug.

Zu viel Koks. Das Übliche in der Welt des Glamours. Da kommt sie her, da will sie wieder hin. Nicht zum Koks, aber dafür ins Dschungelcamp! Außerdem war der Drogenabsturz eh nur ein PR-Gag. Davor braucht sie allerdings erstmal eine Bleibe und nen neuen Manager. Ihre Mutter, Monika, ist nur mäßig darüber begeistert, dass sie bei ihr und Kiki unterkommen will. Aber Angies Freunde haben gerade einfach alle Besseres zu tun, als sie bei sich aufzunehmen. Egal, schläft Angie jetzt erstmal übergangsweise bei Kiki mit im Zimmer. weiterlesen →

Gedanken aus der Schlange

Wer nicht über den roten Teppich schwebt, ganz klar, der und die muss bei der Berlinale Schlange stehen. Das habe ich gleich am ersten Tag gemerkt und heute prompt vergessen mein Handyakku aufzuladen. Wunderbar, das mache ich jetzt immer so, denn in der Berlinaleschlange lernt man nicht nur nette Leute kennen (Hallo Gabi und Hendrik, falls ihr das lest!), sondern hat auch sehr viel Zeit zum Nachdenken. Zum Beispiel wie man eigentlich über Filme spricht.

Filme schauen ist für mich ein sehr persönliches Erlebnis. Mit dem Film schaut man auch immer ein bisschen in sich selbst hinein, in den eigenen Blick. Wie also von dem Moment heute Morgen bei „Vazante“ berichten, wenn sich fast zwei Stunden Film zu einem Moment der Vorahnung verdichten…? Kritiken schreiben ist im Vergleich dazu etwa so ergreifend wie Kochrezepte schreiben. Man nehme ein mittelgroßes Drehbuch, 300gramm  Regie und würze es mit einem kräftigen Schuss an tollen Schauspielern.  Obwohl das Schreiben natürlich manchmal hilft zu klären was man da eigentlich gerade gesehen hat…

Nichts desto trotz: Wie treffend und präzise die Worte zum Film auch sind, wie es genau am Ende schmeckt weiß nur der mit dem Löffel in der Hand. Und das ist ja auch das Faszinierende am Filme schauen. Eine Kritik – ob lang oder kurz, philsophisch, gesellschaftskritisch oder persönlich –  kann eigentlich immer nur eins sagen: Geh hin und schau selbst.