Kino! Kino!

Die Berlinale geht langsam dem Ende zu und inzwischen habe ich eine Menge Berliner Kinos besucht. Das Festspielhaus am Potsi mit dem roten Teppich, wo Abends die Hölle los ist. Das Cinestar im Sony-Center und das Cinemaxx gegenüber den Arkaden.  Das International mit dem Edel-DDR-Charme. Von manchen tut mir der Rücken weh. Zweieinhalb Stunden im Friedrichstadtpalast, da hört jede Holzstuhlnostalgie auf! Kinoarchitektur macht schon einiges aus… Zeit genug ein paar Worte über das Sitzen zu verlieren.

Den Körper für eine Weile stillegen und ganz Auge sein, das ist die übliche Kinoerfahrung. Wo man sitzt im Zuschauerraum macht dabei so einiges aus. Über die richtige Platzwahl weiß das Berlinalepublikum allerdings bestens Bescheid. Alles Profizuschauer, das merkt man sofort. Und so füllen sich auch die Säle: In der Mitte schaut es sich natürlich am besten und dann auch nicht zu weit von der Leinwand, aber auch bloß nicht zu nah. Die Reihen vorne bleiben öfter leer, als die Reihen hinten. Kritische Distanz oder Angst vor Nackenschmerzen? Wahrscheinlich irgendwie beides.

Das Publikum konzentriert sich also in der Mitte. Wer dort ein Platz ergattert hat hört alle Reaktionen der Masse und des Einzelnen, jedes Zusammenzucken oder Kichern.  Überhaupt genieße ich die Reaktionsfreude der anderen Berlinalebesucher sehr.  Ganz so unkörperlich ist Kino dann doch wieder nicht und von der Idee eines Gehirns im Tank weit entfernt.  Es wird gelacht, geseufzt, geklatscht, Bravo gerufen. Ich habe sogar schon eine Freundin erlebt, die sich krümmte und allem Anschein nach wirklich körperlich litt – alles wegen eines schlechten Films (später stimmten wir überein, dass es einer der schlechtesten Film war, den wir beide je gesehen hatten). Nur Buh-Rufe habe ich auf der Berlinale noch nicht erlebt, aber vielleicht kommt das ja auch noch auf den letzten Metern.

Am liebsten würde ich mich aber gerne ausstrecken – bei so vielen Filmen am Tag sicherlich sinnvoll – und Filme gucken, als würde ich träumen. Dann aber bitte keine schlechten Filme. Obwohl: Auch sitzend keine schlechten Filme. Also am besten überhaupt keine schlechten Filme. Da sind wir uns einig, oder? Ja? Super! Weiter gehts, diesmal ins Cubix am Alex!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.