Puhh, geschafft: Die Berlinale ist vorbei und ich muss sagen – es war höchste Zeit. Die Kräfte sind aufgebraucht. Wir haben unser Bestes gegeben und doch sind, wie jedes Jahr einige Filmperlen unverdienterweise auf der Strecke geblieben. Bevor wir nach einer kleinen Verschnaufpause nocheinmal gemeinsam zurückschauen auf diese 69. Filmfestspiele, ihre Höhe- und Tiefpunkte, will ich versuchen, da noch ein bisschen was gutzumachen und diesen Artikel jenen Filmen widmen, die trotz ihrer Qualitäten bisher keine eigene Kritik bekommen haben.
weiterlesen →Kategorie: Berlinale 2019
Nasht – metaphernreicher Start, zäher Rest
Ich muss ja gestehen: Ich bin ein ziemlicher Fan des iranischen Kinos – nicht, dass ich mich damit sonderlich gut auskennen würde. Aber in den letzten Berlinale-Jahren gab es fast immer einen iranischen Film, der mich auf besondere Weise begeistert oder fasziniert hat. Dieses Jahr kam dafür nur ein Kandidat in Frage: Nasht (engl. Leakage) von der Regisseurin (!) Suzan Iravanian. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Wurden sie erfüllt? Leider nur in den ersten 30 Minuten.
weiterlesen →Fisch lernt fliegen – Viel Style, keine Substanz? (Telefonkritik mit Sven)
Länge:
Berlinale Final Countdown: Best & Worse
Die Berlinale Preisträger 2019
Die Berlinale Preisträger 2019 sind bekannt! Hier die Gewinner und unsere Meinungen dazu!
Wettbewerb:
Goldener Bär:
Synonymes (Synonyme) von Nadav Lapid Produzent*innen: Saïd Ben Saïd, Michel Merkt:
Janosch: Hab ich nicht gesehen (den goldenen Bären verpasse ich einfach immer!). Hab auch quasi nichts davon gehört, weil ihn niemand besonders erwähnenswert fand. War wahrscheinlich ok, aber ich bin trotzdem verwirrt. Sollte der Bär nicht an So Long, My Son gehen?
Maike: Hab ich leider auch nicht gesehen, kommt dann aber in die Kinos und wird nachgeholt. Hatte gehofft, dass Svens Einschätzung (So Long, My Son) abräumen würde).
Constantin: Dito.
Woo Sang von Li Su-jin – Vollgas vom Anfang bis zum Schluss
‚Berlin Filme‘: Abbild einer Stadt
Selfie – ein neapolitanisches Selbstportrait (Audiokritik)
Selfie
Sektion: Panorama Dokumente
Regie: Agostino Ferrente
Mit:
Länge: 77'
Di jiu tian chang (So long, my Son) von Wang Xiaoshuai – Der beste Film des Wettbewerbs
Chinesisches Kino wird auf Filmfestivals gerne durch eine ‚politische‘ Brille betrachtet: Jeder Film aus der Volksrepublik wird an seiner Antwort auf die Gretchenfrage nach der Systemkritik gemessen. Je klarer diese formuliert ist, desto wohlwollender wird der Film aufgenommen – außer natürlich, er wird von der Zensur kassiert, wie der diesjährige Wettbewerbsbeitrag Yi miao zhong (One Second) von Zhang Yimou, der aufgrund von „technischen Problemen“ abgesagt wurde (eine kritische Positionierung der Berlinale-Leitung hierzu steht übrigens noch aus, hust hust).
Di jiu tian chang (So long, my Son) von Wang Xiaoshuai ist diesem Schicksal entgangen, und das ist ein Grund zur Freude, da der Wettbewerb mit ihm seinen wohl besten Beitrag verloren hätte. Und ja, natürlich ist der Film auch politisch, und ja, dazu werde auch ich einige Worte verlieren. Unabhängig davon funktioniert So long, my Son aber als zeitloses Meisterstück über die entzweiende Kraft von Verlust und Schuld und die Möglichkeiten, diese zu überwinden.