Was muss ein Eröffnungsfilm alles leisten? Diese Frage stellen wir jedes Jahr aufs Neue und das sollte sich jetzt ändern; stattdessen möchte ich Django von Etienne Comar, den offiziellen Einstand dieser Berlinale, einfach für sich nehmen und nur die Frage beantworten: Lohnt der sich? Leider kommt er auch ohne das Handicap ein Festival eröffnen zu müssen nicht viel besser weg.
Kategorie: Filmkritik
Selbsterklärend: Filme, Kritik, Worte.
Back for Good: „Gib‘ mir mein Leeeeeben zurück…!“
Angie kommt grad aus dem Entzug.
Zu viel Koks. Das Übliche in der Welt des Glamours. Da kommt sie her, da will sie wieder hin. Nicht zum Koks, aber dafür ins Dschungelcamp! Außerdem war der Drogenabsturz eh nur ein PR-Gag. Davor braucht sie allerdings erstmal eine Bleibe und nen neuen Manager. Ihre Mutter, Monika, ist nur mäßig darüber begeistert, dass sie bei ihr und Kiki unterkommen will. Aber Angies Freunde haben gerade einfach alle Besseres zu tun, als sie bei sich aufzunehmen. Egal, schläft Angie jetzt erstmal übergangsweise bei Kiki mit im Zimmer. weiterlesen →
Bis zum Zerreißen gespannt: Hostages
Die Tiflisser Flugzeugentführung 1983 ist als einer der gewaltsamsten Momente des Widerstandes gegen die Sowjetregierung in die Geschichte Georgiens eingegangen und gilt dort heute als nationale Tragödie. Damals versuchten sieben junge Ärzte und Künstler, gewaltsam ein Passagierflugzeug zu kapern, um mit ihm in die Türkei zu fliehen und die UdSSR hinter sich zu lassen. Der Plan ging schief, einige Entführer sowie Passagiere und Crewmitglieder verloren ihr Leben, und an den übrigen Mitverschwörern wurde von der KP ein Exempel statuiert. Dem Fluchtversuch dieser jungen Georgier hat sich Rezo Gigineishvili in seinem neuesten Film Hostages angenommen und dem Berlinalepublikum damit nicht nur einen spannenden, sondern auch unkonventionellen Thriller beschert.
Hart und Zart – Gabi!
Gabi ist eine Powerfrau, kümmert sich um ihren dementen Vater. Ihre Schwester hat dafür nämlich keine Zeit, die ist schon wieder schwanger und muss sich um ihren Friseursalon kümmern, indem Gabi obendrein auch noch ab und zu aushilft. Gabis Mann hat regelmäßig Besuch von einer Anderen, aber auch das steckt sie irgendwie weg.
Oder doch nicht?
The Dinner: Laberlaber, Streit und Richard Giiiiier
Zwei Paare treffen sich zum Essen, haben wenig Lust und irgendwie geht es um ihre Kinder. Das klingt erst einmal nach „Der Gott des Gemetzels“, dem Theaterstück von Yasmina Reza, dessen Verfilmung von Roman Polanski mir vor ein paar Jahren viel Spaß bereitet hat. Das waren zumindest meine ersten Gedanken, bevor ich in „The Dinner“ von Oren Moverman gegangen bin. Mit Steve Coogan, Laura Linney, Rebecca Hall und allen voran dem zweimaligen Sexiest Man Alive (93 und 99) Richard Gere *schmacht* ist der Film zudem sehr stark besetzt. Könnte vielleicht was werden, vielleicht aber auch nicht. weiterlesen →
Von Hirschen und Menschen – Teströl és lélekröl (On Body and Soul)
Ein in mattes Weiß getauchter Wald, vereinzelt an den Stämmen herunterrieselnder Schnee, der von einer kleinen Brise erfasst wird, bevor er sich legt. Durch die Stille stapft ein Paar, er voraus, mit wachsamem Blick die Umgebung untersuchend, während sie hinter ihm zögert, stehen bleibt. Gemächlich kommt er zurück zu ihr, legt seinen Kopf über ihre Schulter, beruhigt sie, bis sie nach einigen Momenten weitergehen kann. Bei dem Paar handelt es sich um einen Hirsch und ein Reh, deren Wanderung durch die Wildnis den Rahmen von Ildikó Enyedis teils behutsamer, teils meditativer Liebesgeschichte Testről és lélekről (On Body and Soul) bildet. weiterlesen →