Es geht los! Nein, es ist schon losgegangen! Ich habe noch alle Tipps und Ratschläge der anderen Kinder in den Ohren (Müsliriegel! Kiwis! Zwei Wecker stellen!) und schon ist der erste Tag fast vorbei.
Morgens in der Schlange scheint alles Business as usual. Die Kinder begrüßen andere Berlinalegänger, es wird diskutiert, organisiert, ausgewählt. Unter allem liegt so eine leise Aufregung, die Leute sind früh aufgestanden und das Koffein des ersten Kaffees bahnt sich erst jetzt den Weg durch den Blutkreislauf. 6 Uhr 54 erschiele ich auf der Uhr meines Schlangennachbarn und freue mich wahnsinnig auf den Moment, wenn der ganze Trubel verschwindet, die Lichter ausgehen und es endlich nur noch um eins geht: Filme schauen.
Der Moment kommt schneller als gedacht und zack habe ich drei neue Filme im Gepäck, stehe auf dem Potsdamer Platz und bin noch zu überwältigt um irgendetwas zu sagen, außer dass mein Magen knurrt und der Wind echt ganz schön kalt ist.
Ich beobachte wie sich an der Ecke des Cinemaxx eine Gruppe Menschen am Zaun sammelt. Auf wen da wohl gewartet wird? Die Wachleute in Neonwesten geben sich zumindest Mühe ihr amüsiertes Lächeln zu verbergen und professionell auszusehen.
Ich wandere noch ein bisschen zwischen den Menschen herum und knabbere an einem Müsliriegel (Danke, Sven!). Die Worte kommen dann ganz von selbst:
Hey, ich bin Karen, die neue Autorin bei den Kindern, und ich freue mich auf eine fantastische, wilde, kalte, hungrige, zärtliche, aufregende Berlinale mit euch!