Wie…, es gibt animierte Kinderfilme abseits von Disney und Pixar? Ja, offenbar schon, und zwar aus Dänemark, das schon lange für seine großzügige Förderung von heimischen Kinderfilmen gerühmt wird, die dort übrigens auch einen Großteil des Kinomarktes dominieren (das hat mir ein Vorstandsmitglied des Berliner Film und Fernsehverbandes so gesteckt, liebe Grüße an der Stelle). „Den utrolige historie om den kæmpestore pære – Die unglaubliche Geschichte von der Riesenbirne“ von Philip Einstein Lipski, Amalie Næsby Fick und Jørgen Lerdam ist genau so ein Film.
Sebastian, ein Elefant und Mika, ein Kater sind beste Freunde und leben zusammen in Sonnhafen. Nachdem der allseits geliebte Bürgermeister verschwindet, den beiden aber per Flaschenzug einen Hilferuf von der ‚geheimnisvollen Insel‘ sendet, machen die beiden sich mit dem Wissenschaftler Glykose auf die Suche nach ihm. Sie wollen verhindern, dass der kauzige Vizebürgermeister Knorzig die Macht an sich reißt. Sie bereisen das Meer in der riesigen Birne, deren Samen der Bürgermeister ihnen in der Flaschenpost mitgegeben hatte. Auf ihrer Reise müssen sie verschiedenste Gefahren durchstehen und auf die gemeinsame Freundschaft vertrauen.
Der knapp 80-minütige Streifen ist nur so gespickt von fantasievollen Orten und liebevoll animierten Charakteren. Die Handlung ist natürlich nicht übermäßig kompliziert, Überraschung, das ist ein Film für kleine Kinder. Sie kommt aber komplett ohne kitschige Dramatisierungen aus. Der Film wirkt stattdessen auf angenehme Weise wie eine Geschichte, die von Kindern erdacht ist. Die Animationen sind sehr liebevoll gestaltet, teils mit sehr überraschenden und lustigen slow-motion-Einstellungen. Der Soundtrack ist ordentlich funky, und einen kleinen Ohrwurm (wenn man denn dänisch kann) gibt’s auch obendrauf.
Nicht nur ich, sondern auch die Kiddies im Kino waren exzellent unterhalten, sodass ich „Die unglaubliche Geschichte von der Riesenbirne“ jedem Kind und jedem Erwachsenen empfehlen möchte, der sich mal wieder in seine Kindheit zurück versetzt fühlen möchte.
Janosch