Gabi ist eine Powerfrau, kümmert sich um ihren dementen Vater. Ihre Schwester hat dafür nämlich keine Zeit, die ist schon wieder schwanger und muss sich um ihren Friseursalon kümmern, indem Gabi obendrein auch noch ab und zu aushilft. Gabis Mann hat regelmäßig Besuch von einer Anderen, aber auch das steckt sie irgendwie weg.
Oder doch nicht?
In der Auseinandersetzung mit ihrem Azubi Marco (gespielt von Florian Kroop), der sich von seiner Freundin trennen will, gewinnt die zunächst eher emotionslose und harte Bestandsaufnahme Gabis plötzlich an Zartheit. Gemeinsam spielen sie etliche Schlussmachszenarien durch um die vermeintlich Beste für Marco zu finden. Dabei wird deutlich, dass Gabi irgendwann in der Vergangenheit vor ihrer ganz eigenen Gefühlswelt abgebogen sein muss. Es scheint als fiele es ihr schwer in Alltagssituationen auf das Verhalten ihrer Mitmenschen zu reagieren, final einen emotionalen Standpunkt einzunehmen.
Wie das vor allen Dingen schauspielerisch gekonnt umgesetzt ist, kann man in Michael Fetter Nathanskys 30-Minüter zur Perspektive deutsches Kino sehen. Die Hauptdarstellerin Gisa Flake ist meine erste große Entdeckung auf der diesjährigen Berlinale. Erstaunlich trocken nimmt sie den inneren Konflikt einer verletzten Seele sowie die protektiven emotionalen Mauern ihrer Rolle auf und zeigt welch ein Wagnis es ist, die eigenen Gefühle an die Oberfläche zu lassen.
Wir merken uns also zwei Namen ganz besonders: Gabi & Gisa Flake
Maike
Bildmaterial: Berlinale Filmstill, Sektion: Perspektive Deutsches Kino
Danke für den lieben Artikel!
Aber wenn du dir zwei Namen ganz besonders richtig merken willst, heiße ich Gisa Flake und nicht Lisa 😉
Liebste Grüße, Gisa
Liebe Gisa, vielen Dank für den Hinweis.
Entschuldige bitte den Tippfehler.
Selbstverständlich haben wir das sofort korrigiert.
Schön zu wissen, dass Du Dich dennoch über den Artikel gefreut hast.
Ganz herzlich, Maike