Hasans (Hasan Majuni) Arbeit wird nicht geschätzt: Nicht von seiner Muse, die mit einem anderen Regisseur drehen möchte, nicht von den iranischen Behörden, die ihn seit Jahren keine Filme machen lassen, und nicht von der Werbebranche, für die er nun Spots drehen muss,um sich über Wasser zu halten. Und scheinbar respektiert ihn nicht einmal der Serienkiller, der in Teheran einen Filmemacher nach dem anderen umbringt und nur ihre mit „Khook (Schwein)“-Einritzungen verzierten Köpfe zurücklässt. Der verschont ihn nämlich und ruiniert damit dessen Ruf – meint zumindest Hasan selbst, als er sich bei seiner Mama über all die Ungerechtigkeiten ausheult, die ihm widerfahren. Die weiß, wie sie ihren Sohn aufbauen kann: „Keine Sorge, mein Schatzi, der Killer kommt schon noch zu dir – er hebt sich den Besten eben für den Schluss auf!“ weiterlesen →
Kategorie: Berlinale 2018
I don’t like Reggae, I love it! -Yardie von Idris Elba
„Ich bin ja ein großer Fan von Idris Elba.“ – ein Satz, den man wohl von jedem so oder so ähnlich hören konnte, der sich während der Berlinale ins Kino begeben hatte, um Elba’s Regiedebut Yardie zu sehen. Ich bin auch ein großer Fan von Elba. Toller Schauspieler, cooler Typ, der beim Q&A einen extrem sympathischen Eindruck hinterlassen hat. Gleichzeitig gehen bei mir aber auch schrillste Alarmglocken los, wenn ein A-List Schauspieler sich entschließt, unter die Regisseure zu gehen. weiterlesen →
Weltpremiere von Stubers „In den Gängen“
Twarz (Mug) von Małgorzata Szumowska – Von Gesichtern und Außenseitern
Das Gesicht verlieren, das heißt im allgemeinen Sprachgebrauch, Ansehen, Glaubwürdigkeit, Würde, Respekt einzubüßen. Vor allem in öffentlichen Räumen sind wir alle (das beschränkt sich ja nicht nur auf asiatische Kulturräume) darum bemüht, unser Gesicht zu wahren. In Twarz (Mug) von Małgorzata Szumowska verliert der Protagonist Jacek (Mateusz Kościukiewicz) sein Gesicht, hier allerdings wortwörtlich. Daraus entspannt sich ein facettenreiches Drama, das feinfühlig und mit viel Witz Fragen zu Außenseitertum und Identität verhandelt. weiterlesen →
Berlinale Talents Event – Variations: Sakamoto & Alva Noto
Der Film heißt „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“ und ist eine Katastrophe
„Robert, ich schreibe am Montag Abitur! In Philosophiee [sic]!“ herrscht Elena (Julia Zange) ihren Zwillingsbruder Robert (Josef Mattes) an und liefert dem Publikum damit eine ungelenke Exposition. So wird also das „Philosophieren“ gerechtfertigt, das uns Philip Grönings Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot aufbürdet und das in einen wohl als erschütternd beabsichtigten Gewaltexzess mündet. Dieses späte Schreien, Schießen und Ficken gerät aber ebenso ermüdend, wie das ihm vorangehende Gelaber und Gehabe geschwollen und oberflächlich ist. weiterlesen →
Elvis lebt, der amerikanische Traum ist tot! The King von Jakob Ejersbo
So viel vorab: Ich bin kein Elvis-Fan und werde wohl auch keiner mehr. Und nein, Elvis lebt natürlich nicht mehr, sorry. Aber das heißt ja nicht, dass ich eine Doku über ihn nicht sehenswert sein kann, oder? Stimmt auch, ich mochte die schon. Aber mit Abstrichen. weiterlesen →
Pre-Talk – Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot
Dumm, abstoßend, belanglos – Inkan, gongkan, sikan grigo inkan (Human, Space, Time and Human) von Kim Ki-duk
Ok, ich wurde vorgewarnt. Der Regisseur Kim Ki-duk habe „ein bisschen n’Rad ab“, wurde mir gesagt. „In seinem letzten Film wurden 4 Penisse abmontiert“, oder so ähnlich. „Ist ja alles kein Ding“, dachte ich vorher. Und dann hab ich mich durch Inkan, gongkan, sikan grigo inkan gequält und singe jetzt ein anderes Lied. Ich könnte mich ewig aufregen. So richtig ist das der Film aber nicht wert. Deshalb fasse ich mich einigermaßen kurz. weiterlesen →