Manchmal trifft man auf einen Film, der sich anfühlt, als hätte man die ganze Zeit auf diesen Film gewartet und wusste es aber nicht – bis man diesen Film dann endlich sieht. So ging es mir mit „Sarah spielt einen Werwolf“ von Katharina Wyss, der gerade im Wettbewerb des ‚achtung berlin‘ läuft und auch schon in Venedig zu sehen war. Sarah, die Hauptfigur des Films, lebt in diesem ständigen Grenzbereich, den man Jungsein nennt. Es sind schattige Grauzonen zwischen Kind und Erwachsensein, zwischen Spiel und Realität und vielleicht auch einem Dritten, welches ihr schwer fällt zu benennen. Ihr Erleben spannt sich auf in einem dichten Netz aus Beziehungen – zu ihrer Familie, zu der Theatergruppe, in der sie spielt und zu den Texten, die sie schreibt und liest. Es ist ein gewaltiges, intensives, gleichermaßen wildes wie formal starkes Portrait einer jungen Frau. Im Interview, das schnell zu einem wirklich schönen Gespräch ausuferte, spricht Katharina Wyss über ihren spezifischen Blick, die Entwicklung ihres Films und über das Verhältnis von Kunst und Wirklichkeit.
Kategorie: achtung berlin 2018
Sarah spielt einen Werwolf – Sag mir was du siehst…
…und ich sag dir wer du bist. Das könnte ein Satz sein, der diesen Film beschreibt. Aber was hat man eigentlich gesehen, wenn man diesen Film gesehen hat? Bei wirklich guten Arbeiten ist es ja oft so, dass die Handlung das eigentliche Erleben des Films kaum wirklich begreifbar macht und nur das Knochengerüst bildet für eine vielschichtigere Erfahrung. „Sarah spielt einen Werwolf“ ist genau so ein Fall und führt in die Gefühlswelt einer jungen Frau, deren Erleben ihr manchmal selbst unerträglich wird. Entsprechend unbändig und intensiv ist auch der Film, der mich von Minute Null nicht mehr losgelassen hat.
Swimmingpool am Golan – Widersprüche der Geschichte
In „Swimminpool am Golan“ geht die Regisseurin den Spuren ihrer eigenen Familie durch die Geschichte des 20. Jahrhundert nach. Sie beginnt allerdings nicht chronologisch, sondern mit der Wende: Nach der Öffnung der Mauer kann die junge Esther Zimmerig zum ersten mal nach Israel fahren und trifft dort plötzlich auf Verwandte, die es zuvor nicht gegeben hatte. weiterlesen →
Pity Fu*k – Mitleidssexdienst aus Berlin
In der Kategorie mittellanger Spielfilm des achtung berlin läuft „Pity Fu*k“. Zu sehen sind drei kurze Folgen der Serie in denen eine junge Berlinerin für Geld mit Männern schläft – im Auftrag der Ex-Freundinnen, Bekannten und Arbeitgeber eben dieser Männer. Die kommen durch die unerwartete Begegnung auf andere Gedanken und auch Gabi fühlt sich gut dabei. Ist das Stoff für eine Komödie? Wir haben Autorin und Regisseurin Raquel Stern getroffen und mal nachgehakt.