In einer Kleinstadt in Chile, unter der Aufsicht einer Nonne, lebt eine katholische Priestergemeinschaft. Sie sind vor einiger Zeit aus unterschiedlichen Gründen aus ihrem Dienst entlassen worden. Keiner praktiziert mehr. Es wird gemeinsam gebetet, gesungen, man kommt zum Abendessen zusammen. Alles sehr diszipliniert. Ihr einziges Laster scheint ihr Faible für Hunderennen zu sein.
So weit so gut, bis die, im visuellen und erzählerischen Sinne, recht unscharfe Ausgangssituation durch einen Neuankömmling gebrochen wird. – und zwar so gewaltig, dass ich mich kurz fassen will.
Pablo Larrain (Regisseur) entlarvt den Katholizismus als Gefängnis des Schweigens, ohne Aussicht auf Erlösung.
Achtung: Pädophilie!
Wer sich bis jetzt auf der diesjährigen Berlinale emotional noch nicht so richtig abgeholt gefühlt hat, kommt spätestens mit dem chilenischen Wettbewerbsbeitrag auf seine Kosten.
Unerwartet bösartig geht „El Club“ unter die Haut, nistet sich ein und lässt Einen auch über das Ende hinaus nicht mehr los.
Um den Film in vollem Maße erleben zu können, möchte ich empfehlen, keine weitere Recherche anzustellen.
Reingehen.Schauen.Kinnlade!
Maike
(Bildmaterial: Berlinale Filmstill, Sektion: Wettbewerb)