„Two by two and don’t push the door“

Das letzte Mal Anstehen für Tickets: Heute heißt es Abschied nehmen von diesem selbstzerstörerischen, aber auch liebgewonnenen Ritual. Und auch von unserem Lieblingstürsteher, der sich über 10 Tage seine Stimme ruiniert hat, um den reibungs- und stopplosen Lauf der Drehtür zu gewährleisten, während die Menge der Filmjunkies gierig drängend darauf einstürmte, um diese letzte Bastion vor dem Ticket Counter hinter sich zu lassen:

„Two by two and don’t push the door“, schallte es uns jeden Morgen furchtlos entgegen, jeden Tag ein bisschen mehr wie eine alte Vinylplatte und ohne sich von der Redundanz und Vergeblichkeit seiner Mühen beirren zu lassen: ein moderner Sysiphos…

Heute nun war er plötzlich still. Es scheint tatsächlich ein gewisser Lerneffekt einzusetzen bei den Leuten, nach 10 Tagen. Oder für die geschrumpfte Menge an Wartenden – nichtmal eine volle Länge vor dem Haus – war ihm seine Stimme zu schade. Oder er dachte sich, heut is der letzte Tag, wenn die Drehtür jetzt aussteigt, is mir doch egal. Wie auch immer, auf seinem Gesicht machte sich endlich Erlösung breit. Ein entspanntes Lächeln. So wie auf unseren (nur dass wir aufgedrehter waren). Na dann, erhol deine Stimmbänder, und bis nächstes Jahr!

(Constantin)

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